Fans erleben an jedem Spieltag, was Polizeigewalt 11FREUNDE

Dieser Beitrag erschien erstmals im August 2021 in 11FREUNDE #238. Das Heft ist hier bei uns im Shop und am Kiosk erhältlich.
Angela Furmaniak, René Lau, Tobias Nikolas Westkamp, haben Fußballfans keine Lobby?
Angela Furmaniak: Als wir 2010 die AG Fananwälte gründeten, drängte sich der Eindruck auf, dass Fans im Bezug auf Bürgerrechte, Anti-Repressionsarbeit und Strafverfolgung wenig Gehör fanden. Die landläufige Meinung bei Behörden und in Teilen der Gesellschaft war: Das sind alles Chaoten. Denen geschieht es recht, wenn hart durchgegriffen wird. Unter anderem durch unser Engagement, nicht nur Einzelfälle zu bearbeiten, sondern auch rechtspolitisch zu wirken und Lobbyarbeit für Fanrechte zu betreiben, hat sich da einiges positiv verändert.
Tobias Westkamp: Ultras und aktive Fans sind vielfach intelligente Leute, die ihre Interessen vertreten können und Fanpolitik machen und sich dergestalt auch selbst eine Lobby erarbeitet haben.
René Lau: Als ich in den Achtzigern mit Fußball sozialisiert wurde, wollte kein Politiker etwas mit Fußball und seinen Anhängern zu tun haben. Fußball war Proletensport. Heute merken Menschen aus allen Schichten auf, wenn eine Fangruppe per Transparent im Stadion ihren Unmut äußert. Es ist eine der wenigen positiven Begleiterscheinungen der Kommerzialisierung, aber auch der Digitalisierung in den Medien, dass Fans zunehmend die Möglichkeit haben, sich öffentlich Gehör zu verschaffen.
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